Zum Jahreswechsel ist es uns gelungen, ein weiteres Gerät für unsere Funkgerätetafel zu erwerben, nämlich das farbenfrohe Fernbediengerät 3 (im Bild mittlere Reihe, rechts), das zur Auswahl und Steuerung der Funk-Frequenzbereiche diente. Ein Blick auf die Funkgerätetafel zeigt, dass noch der Einbauort für das Röhrengerät und das UKW-Funkgerät FuG 16 frei sind.
Unser Mitglied Wilfried Rüsch war in seinem „Home Office“ fleißig und formte anhand von Fotos und Abbildungen mehrere Austattungsgegenstände.
Gleichzeitig nimmt der Nachbau eines Steuerhorns mit Hilfe der 3D-Drucktechnik Formen an. Die aus dem 3D-Scan eines Original-Steuerhorns entwickelte CAD-Datei ist fertig und geht im März in den Druck. Wir sind auf das Ergebnis gespannt. Besonderer Dank geht hierfür an Frau Maren Pütz, die im Rahmen ihrer Technikerarbeit die Herausforderung annahm und sowohl das Steuerhorn rekonstruierte, als auch die Mechanik der Schutzklappe über den Auslöseknöpfen für das Rumpf- und Flächen-MG entwarf. Außerdem danken wir dem Druckzentrum der Bundeswehr in Erding für die Unterstützung.
CAD-Datei für den 3D-Druck - schwarz eingefärbte Teile werden extra gedruckt und später montiert
Fertige Rekonstruktion des Steuerhorns des Bordflugzeugs Arado Ar 196.
Im Zuge der Weiterbildung zur staatlich geprüften Technikerin hat Frau Maren Pütz an der Technikerschule Augsburg die Projektarbeit "Rekonstruktion des Steuerhorns des Bordflugzeugs Arado Ar 196" durchgeführt.
Auf der Suche nach einem geeigneten Projekt stieß sie auf die Restaurierung der Arado 196 in Nordholz. Das Originalsteuerhorn war nicht mehr vorhanden und so entschied sich Maren Pütz zur 3D-Konstruktion des Steuerhorns mit Hilfe des Programms Catia V5.
Bei der Konstruktion hingegen bereiteten einige Stellen Probleme, vor allem die Realisierung der Übergänge von den Griffen zum mittleren Teil des Steuerhorns, sowie das rutschhemmende Muster auf den Griffflächen erwiesen sich als schwierig.
Der anschließende Druck erfolgte im Rahmen einer Unterstützungsleistung durch das Druckzentrum der Wehrwissenschaftlichen Dienststelle für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr in Erding.
Trotz aller Schwierigkeiten konnte eine sehr gute Rekonstruktion hergestellt werden, die dem Original sehr nahekommt.
Das Teilprojekt "Arado 196-Ersatzteilbeschaffung" hat endlich ein gutes Ende gefunden. Schon Anfang 2018 wurden in einem Depot des "National Air and Space Museum Smithsonian" in Washington DC diverse Arado-Teile entdeckt, die offensichtlich zusammen mit den beiden Arado 196 an Bord des Kreuzers "Prinz Eugen" 1946 in die USA gelangt waren.
Die Leiterin der Smithsonian-Abteilung "European Aviation" Dr. Evelyn Crellin nahm zu unserem Förderverein Kontakt auf und bot uns an, die Teile für unsere Restaurierung zur Verfügung zu stellen. Im Einzelnen handelt es sich um einen halben Pilotensitz mit Teilen für den Mechanismus zur Höhenverstellung, Schubstangen für den Motor, diverse Handgriffe und Abdeckbleche. In einem ersten Schritt sorgte Dr. Crellin für die Freigabe des Transfers der Teile nach Deutschland. Hierfür musste die Zustimmung des "Collections Committee" des Smithsonian erwirkt werden. In einem nächsten Schritt wurde der Leihvertrag zwischen dem "National Museum of Naval Aviation" in Pensacola und dem Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz um eine Anlage mit den darin aufgelisteten Ersatzteilen ergänzt. Und schlussendlich sorgte das BwKdo in USA/Ca für einen sicheren Transport der großen Holzkiste mit den Arado-Teilen nach Nordholz. Dies alles und das inzwischen aufgetauchte Corona-Virus erklären den langen Zeitraum für den Transfer der Teile.
Im August des Jahres hat uns Christoph Vernaleken angeboten, bei der Gestaltung des Hauptinstrumentenbretts zu helfen. Auf Grund seiner Tätigkeit in der Luftfahrtindustrie verfügt er über große und langjährige Erfahrung bei der Gestaltung von Instrumentenbrettern. Seine erste Begegnung mit einer Arado 196 liegt schon fast 30 Jahre zurück. 1993 bekam er dieses Flugzeug bei einem Besuch in Willow Grove in den USA erstmals zu sehen – wie sich jetzt herausstellte, war es "unsere" Maschine.
Eine zweite Begegnung mit einer Arado 196 hatte er kürzlich anlässlich eines Besuchs im Hellenic Air Force Museum in Athen. Dort befindet sich eine von den griechischen Streitkräften geborgene Maschine des Typs Arado 196-A3. Ca. 7 Jahrzehnte hat sie im salzhaltigen Wasser des Mittelmeers gelegen, entsprechend ist der Zustand. Mittels eines 3D-Scanners hat Christoph Vernaleken, das Hauptinstrumentenbrett "eingescannt".
Mit Hilfe der dabei gewonnenen Daten, einer großen Zahl von Fotos und einigen von uns für die Anpassung hinsichtlich der Arado 196-A5 zur Verfügung gestellten Daten ist eine ganz hervorragende Rekonstruktion in Aluminiumbauweise entstanden.
Am 03.11. war es soweit. Der Baumeister und das Arado-Team trafen sich in Nordholz. Das aus drei Teilen bestehende Hauptinstrumentenbrett wurde im Cockpit eingebaut, und es sitzt perfekt. Nun gilt es, die "Lücken" mit Instrumenten zu füllen. Zwei Originalgeräte haben wir schon.
Fortschritt gibt es auch am Rumpf zu verzeichnen: Im Bereich des Cockpits hat Wilfried Rüsch die Führungsschienen angebracht, auf denen die verschiebbare (und im Originalflugzeug abwerfbare) Führerraumhaube läuft. Die Originalschienen waren leider nicht mehr vorhanden und es bedurfte großer Anstrengungen und vieler Versuche, bis endlich eine Schiene gefunden wurde, auf der die Haube einwandfrei läuft.
Nach wie vor schränken uns die Hygiene-Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stark ein. Unser nächstes Ziel ist es, im Frühjahr 2022 mit der Bespannung des Rumpfes zu beginnen. Wir rechnen mit Unterstützung durch die Sportfliegergruppe Nordholz – erste Kontakte wurden geknüpft. Bis dahin werden wir die restlichen Trägerprofile befestigen und weitere Einbauteile an ihren Platz bringen.
Das Thema Außen- und Innenlackierung beschäftigt uns zunehmend. Die wirtschaftliche Situation 1945 kurz vor Kriegsende zwang auch die Rüstungsproduktion zum Sparen. Dabei rückte man in der Farbwahl des Innenraumes von Standards ab, um Kosten zu senken und Engpässe zu umgehen. Bei der Außenlackierung wollen wir uns allerdings unbedingt an die Original-Farbvorgaben halten. Wer dazu über einschlägiges Wissen verfügt, kann sich gern einbringen. Wir freuen uns darauf.
Nach wie vor suchen wir fachkundige Helfer, die uns wöchentlich unterstützen und das Projekt voranbringen.