Unser Restaurierungsobjekt Arado Ar 196 A-5 mit der Werknummer 623183 wurde 1944 bei der Firma Fokker in Amsterdam gebaut. Seit 1943 kooperierten die Arado-Werke mit Fokker. Das Flugzeug erhielt das Stammkennzeichen TW+SW und wurde an die 1. Bordfliegerstaffel 196 in Wilhelmshaven ausgeliefert. Als eines der drei Bordflugzeuge war es auf dem Schweren Kreuzer PRINZ EUGEN im Einsatz. Eingesetzt waren sie zur Aufklärung, Artilleriebeobachtung, Verbindung und beschränkten U-Boot-Jagd.
Die PRINZ EUGEN wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Kopenhagen an die Royal Navy übergeben und nach Wilhelmshaven überführt. Ende 1945 ging sie schließlich per Los an die USA. Am 5. Januar 1946 wurde das Schiff offiziell unter Beibehaltung des Namens USS PRINZ EUGEN (IX-300) in den Bestand der US-Navy übernommen. Am 13. Januar lief es mit einer gemischten deutsch-amerikanischen Besatzung in Bremerhaven zur Überführung nach Philadelphia aus. An Bord waren auch zwei Arado 196: Werknummer 623167 (T3+BH) sowie Werknummer 623183 (T3+HK). In der Marinewerft in Philadelphia wurden diverse Ausrüstungsgegenstände des Schiffes ausgebaut, u.a. das Flugzeugkatapult. Mit diesem führte die US-Navy noch sieben Katapultversuche durch.
Im Juli 1946 wurde die PRINZ EUGEN schließlich im Bikini-Atoll (Pazifischer Ozean) zwei Atombombentests unterzogen - ohne die Bordflugzeuge. Da das Schiff nicht sank, schleppte man es zum Kwajalein-Atoll, wo es am 22. Dezember 1946 unterging.
Das Bordflugzeug mit der Werknummer 623167 (T3+BH) wurde nach einigen Tests auf der Naval Air Station in Norfolk (Virginia) gezeigt. 1960 übernahm das National Air und Space Museum Washington D.C. (NASM) das Luftfahrzeug und lagerte es in seiner Außenstelle in Silver Hill (Maryland) ein. Seit 2010 befindet es sich im Restaurierungsbereich des NASM in Chantilly (Virginia).
Die Ar 196 mit der Werknummer 623183 (T3+HK) war ab 1949 auf der Naval Air Station Joint Reserve Base in Willow Grove (Pennsylvania) ausgestellt. Aufgrund der jahrzehntelangen Präsentation im Freien verfiel das Flugzeug zusehends. Es erhielt bis in die 1990er Jahre u.a. mehrfach einen neuen Anstrich, die Kennzeichen wurden geändert und die maroden Stoffbespannungen durch Blech ersetzt. 1995 übernahm das National Museum of Naval Aviation in Pensacola das Flugzeug. Während des Transportes wurde beim Unterqueren einer Brücke das Kabinendach abgerissen. In Pensacola lagerte man die Arado 196 schließlich ein, bis sie 2012 auf Grundlage eines Leihvertrages zwischen der US-Navy und der Deutschen Marine nach Nordholz überführt wurde.
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