Winter 2017/2018

In der Winterzeit war das Arbeiten in der nicht beheizbaren Arado-Blechhalle nicht möglich.

Oktober

11. Oktober 2017 – das Datum merken wir uns, denn DER MOTOR IST ZURÜCK!

Unser Mitglied Wilfried Rüsch aus Cuxhaven hat in vielen Abendstunden daheim unseren alten BMW-Neunzylinder Sternmotor in ein wunderbares Ausstellungsstück verwandelt. Es ist fast schade, dass viele Details nach Einbau und Anbringen der Verkleidungen kaum noch sichtbar sein werden.

Wie neu! Flammendämpfer des BMW 132K

Nur mal zum Vergleich einige Detailbilder desselben Motors vor der Restaurierung!

Derweil ging es in der Halle bei zunehmend ungemütlichen Temperaturen (ja, es gibt dort nach wie vor keine Heizung) an die Schwimmergeometrie. Erstmal die Grundstellung herausfinden und dann die Verstrebungen ausrichten, die teilweise gebrochen oder/und mehr oder weniger stark verformt sind.

Das passt schon mal so in etwa! Für die spätere Montage des Flugzeuges auf den Schwimmern
müssen die Anschlussstreben noch auf das korrekte Maß eingestellt werden.

September

Der Propeller ist zurück, inklusive der Nabenverkleidung, die ihre ursprüngliche Form wiedererhalten hat. Hier die Vorher-Nachher-Bilder.

Der Rumpf bereitet uns auch im September viel Spaß. Viele Blechverkleidungen wurden ausgebaut, weil sie zu stark verformt, gerissen oder sonstwie beschädigt sind oder einfach raus müssen, damit die Stoffbespannung irgendwann einmal sauber aufgelegt werden kann.

August

Die rechte Tragfläche wurde nun auch von sämtlichen US-amerikanischen Hüllen befreit und trägt darunter weitgehend sogar noch ihr Original-Blechkleid. Auch hier wurden in den USA die Aufhängungen für Landeklappe und Querruder kurzerhand durchgeflext, um sie passend für die Blechhülle zu machen.

Auch der rechten Tragfläche fehlt die Landeklappe. Somit haben wir keine Landeklappen für unsere Arado 196 A.

Rechte Tragfläche: Gut erkennbar  die Originalbeplankung und die Öffnungen für diverse Klappen und Deckel. Aber auch das Fehlen der Landeklappe ist unschwer zu erkennen.

Um nur mal einen Eindruck zu bekommen, wie viel Blech unsere amerikanischen Freunde um die Tragflächen gehüllt haben, schaue man sich diese beiden Bilder von unserer Blechhalde an. Und das ist wirklich nur von den Tragflächen! Natürlich schmeißen wir auch nichts weg.

Juli

Die ersten Anbauteile sind aus der Neufertigung bzw. Reparatur zurück. Da die jeweilige Hauptbaugruppe noch fehlt, werden sie erst einmal eingelagert.

Das Seitenleitwerk haben wir probehalber eingebaut und es passt zumindest optisch. Weiter ging die Arbeit am Rumpfgerüst. Besonders das Hinterteil hat es von unten böse erwischt. Die Spanten sind teilweise irreparabel verformt und müssen ersetzt werden, zunächst durch entsprechende Formteile aus Holz.

Passt das? Höhenleitwerk und Seitenleitwerk probehalber montiert.

Die ganze hintere untere formgebende Struktur musste leider raus. Offenbar hat das Flugzeug mal einen schweren Schlag von unten abgekriegt oder die Verformungen sind das Ergebnis falscher Lagerung. Man ging mit dem guten Stück ja offenbar nicht immer zimperlich um.

Kann weg.  Da ist nichts mehr zu retten!

 

 

Links: So sieht das aus, wenn alle Holzformteile eingepasst sind. Darauf werden anschließend Aluminiumprofile  befestigt, auf die wiederum die Stoffbespannung aufgebracht wird. Am Ende sieht man davon nichts mehr.

Reparaturen und Neuanfertigungen – mit freundlicher Unterstützung der Allgemeinen Werkstätten des Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“

Zum Glücke aller, gibt´s Metaller! Die Ausgleichsgewichte für das Höhenruder wurden neu angefertigt.

 

 

Rechts: Das klappbare Tragflächenendstück der linken Tragfläche in perfekt repariertem Zustand, grundiert und hohlraumkonserviert.

Juni

Rekonstruktion des Rumpf-Stahlrohrgerüstes, Bestandsaufnahme Schwimmer

Rumpfgerüst

Der hintere Teil des Rumpfgerüstes (Stahlrohrgerüst aus CrMo60) ist stark verformt, teilweise gebrochen und durchgerostet. Mit Hilfe von Stahlrohren passenden Durchmessers (Baumarktware) konnte die Sektion, die das Höhenruder aufnehmen soll mittels Schweißen (autogen) wiederhergestellt werden. Das Stahlrohrgerüst ist in diesem Bereich komplett rekonstruiert und alle Anbauteile (Höhenleitwerk, Seitenleitwerk) werden darin wieder ihren Platz finden.

Teamarbeit: Ausrichten des Höhenleitwerks unter den kritischen Augen des 1. Vorsitzenden

Hier wird das Längenmaß der hinteren Höhenleitwerksabstützung grob ermittelt, die Feinjustierung wird später über den verstellbaren Gabelkopf vorgenommen

Fertig: Die komplette Aufnahmestruktur für das Höhenleitwerk im eingebauten Zustand

Die US-Blechbeplankung des Rumpfes wurde ebenfalls entfernt. Dabei zeigt sich nun sehr deutlich, dass die formgebenden Rohrbogen, Metallspanten und Längsprofile aus Aluminium vielfach stark deformiert und gebrochen sind. Zahlreiche Zugangsklappen, Deckel und Blechverkleidungen fehlen komplett, wie zum Beispiel die Zugangsklappen zum Triebwerksraum.

Abbildung der mehrteiligen Triebwerksraumverkleidung, rot gekennzeichnete Teile fehlen

Blick durch das Rumpfgerüst - die Blechbeplankung wurde entfernt uns soll durch eine originalgetreue Stoffbespannung ersetzt werden.

Mai

Entfernen der Blechbeplankung vom Rumpf,  von der linken Tragfläche und dem Höhenleitwerk inkl. Trennung des Höhenruders vom Leitwerk.

Höhenleitwerk

Nachdem die Blechumhüllung des Höhenleitwerks entfernt war, zeigte sich, dass zwar Ruder und Ruderkante noch vorhanden waren, jedoch teilweise stark beschädigt sind. Auch Teile der Originalbeplankung sind zwar noch vorhanden, jedoch sind die Bleche so brüchig, dass sie nicht wiederverwendet werden können.

Das Höhenleitwerk mit Resten der Originalbeplankung - gut sichtbar in der Bildmitte eines der beiden Stahlbänder, mit denen das Ruder fixiert wurde

Hintergrund: Auch das Höhenruder war am Höhenleitwerk mit zwei Stahlbändern fixiert, damit eine bessere Umhüllung der gesamten Baugruppe mit Aluminiumblech möglich war, wiederum zu Lasten der Trimmkante und der Anbauteile der Flugsteuerung.

Tragflächen

Auf die gleiche Weise wie bei den Leitwerken hat man seinerzeit die Tragflächen und den Rumpf mit Aluminiumblech umhüllt. Dabei wurden viele Bauteile, wie zum Beispiel die Landeklappen, Querruderaufhängung, die Trimmklappen, sowie zahlreiche Deckel entweder entfernt oder stark beschädigt.

Was nicht zur Blechhülle passte, haben unsere amerikanischen Freunde damals kurzerhand abgebaut oder wie hier zu sehen ist, mittels Flex passend gemacht

Bei der Umhüllung der Tragflächen war man im Land der unbegrenzten Aluminiumblechtafeln nicht gerade sparsam.

Unser Mitglied Peter Discher verzweifelt: Die Blechschichten wollen kein Ende nehmen

Die sehr großzügige, mehrlagige Blechumhüllung der linken Tragfläche haben wir entfernt, um  die innere Struktur freizulegen und zu befunden. Der Zustand der Spanten und Rippen ist nicht zuletzt aufgrund der seinerzeit begonnenen Restaurierung weitgehend zufriedenstellend (man beachte die grüne Farbe der Grundierung auf allen Bauteilen inkl. Kabelbäumen und Steuerseilen) und eine gute Basis für den Neuaufbau der Außen-Beplankung und die Reparatur der mechanischen Anteile. Allerdings fehlen viele Teile der Flugsteuerung und der elektrischen Anlage, sowie Klappen, Deckel, Landeklappen, Stangen und Seilzüge. Aufgrund der Umhüllung wurden viele Teile entfernt oder zerstört (Ausgleichgewichte der Querruder, Ruderaufhängung etc.)

Das innere der linken Tragfläche erstrahlt vollständig grün, was auf eine frühere Restaurierung
hindeutet

Der Stützstrebenbeschlag für die Aufnahme der beiden Stützstreben zwischen Tragfläche und Schwimmer musste von der Tragfläche abgebaut werden, damit wir die Stützstreben vom Beschlag lösen konnten, was schlussendlich auch gelang.

Die Befestigungsbolzen der Stützstreben sitzen fest - da hilft auch kein Rostlöser

April

Anheben und Aufbocken des Luftfahrzeugs, Verbringen des Seitenleitwerks inkl. Seitenruder in Halle 50D, Entfernen der restlichen Blechbeplankung vom Seitenruder und  -leitwerk inkl. Trennung des Seitenruders vom Seitenleitwerk.

Das Seitenleitwerk ohne Ruder mit Resten der Originalbeplankung

Das Seitenruder – farblich gekennzeichnet die fehlende Ruderkante

Hintergrund: Das Seitenruder war am Seitenleitwerk mit Stahlbändern fixiert, damit eine bessere Umhüllung der gesamten Baugruppe mit Aluminiumblech möglich war. Die Umhüllung wurde wahrscheinlich durch ein Restauratorenteam der Amerikaner in den Neunzigern durchgeführt, nachdem eine bereits begonnene umfangreiche Restaurierung der Arado 196 offensichtlich abgebrochen wurde. Dabei wurde die kleine Trimmkante im Seitenruder komplett mit Aufhängung entfernt.

Das Aufbocken der Arado gestaltete sich relativ einfach, nachdem passende Heber (hier zwei Aufbockheber der VFW 614) aus dem Bestand des Aeronauticums gefunden waren und die Aufbockpunkte den Aufnahmepfannen im Flugzeug entsprechend angepasst wurden

On Jacks: Luftfahrzeug vorn aufgebockt und hinten abgestützt

März

Im März wurde der Motor ausgebaut, da er separat überholt werden soll. Der Ausbau war nicht besonders schwierig, da der Motor inkl. aller Anbauteile und der Aufhängung konstruktiv als Schnellwechseleinheit ausgeführt ist und die Mechanik noch relativ intakt war.

Neunzylinder-Sternmotor BMW 132K mit Anbauteilen und Aufhängung an der Gabel

Februar

Der Februar stand überwiegend im Zeichen der Bestandsaufnahme und erster Befundungen der Motorverkleidung (Cowling, Zugangsklappen, Deckel).

 

Das Seitenleitwerk wurde als erste zu restaurierende Baugruppe bestimmt. Dafür wurden zuerst die Deckbleche auf einer Seite entfernt und schnell wurde klar, dass der größte Teil des Seitenruders rekonstruiert werden muss. Deswegen wurde dieses Vorhaben zunächst zurückgestellt.

Januar

Im 17. Januar 2017 hat der Restaurierungsbetrieb unter der Leitung von Hans Bruchmüller erstmals seine Arbeit aufgenommen. Zunächst konnten aufgrund der Witterungsbedingungen und der unzureichenden Infrastruktur (Halle ohne Wasser, Strom, Wärme und Werkzeug) nur geringe Arbeitsfortschritte erzielt werden. Hauptsächlich wurde mit der Bestandsaufnahme der lose mitgelieferten Teile begonnen, bei der sich ziemlich schnell herausstellte, dass zahlreiche Teile eines japanischen Seeaufklärungsflugzeuges des zweiten Weltkrieges ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, darunter ein Ölkühler und einige Klappen.

 

Ein Restaurierungskonzept wurde erstellt und eine grobe Zeitplanung mit einer ebenfalls groben Reihenfolge zu restaurierender Baugruppen aufgestellt.

Lagerregal für unsere Arado-Teile - mittlerweile ist es sehr gut gefüllt und ein zweites wurde errichtet

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